Safet ist zu Besuch in Spicheren, gibt Tanzworkshops im Camp und erzählt seine Geschichte
"Ich bin nur ein kleiner Roma-Junge aus Wuppertal, der einfach sein Ding macht.", sagt der 22-jährige Safet Mistele über sich selbst. Seine Familie kam aus dem Kosovo nach Deutschland. Kurze Zeit später stirbt sein Vater an Krebs. Die alleinerziehende Mutter, die nie zur Schule gegangen ist, schlägt sich mit ihren fünf Söhnen in Wuppertal durch. Als leidenschaftlicher Breakdancer wird Safet mit 14 Jahren von seiner Hauptschule zu einem Casting geschickt. Ein Hip-Hop-Casting, denkt Safet. Doch es ist das Casting für ein Tanzstück von Pina Bausch. Dies war sein Eintritt in eine völlig neue Welt. Als Safet drei Jahre später seinen Brüdern mitteilt, dass er an der Folkwang Universität der Künste in Essen Tanz studieren will und dort auch Ballett tanzen wird, ist ihre Position schnell klar: Das werden sie nicht zulassen. Ballett, das ist nichts für Männer, finden sie. Doch Safets Mutter setzt sich gegen ihre Söhne durch: Safet soll tanzen!
Seit vier Jahren ist er nun Student in Essen. Wie beeinflusst seine Herkunft sein Leben an der Folkwang Universität? Welche Rolle spielt seine Familie bei seinem Werdegang und was bedeutet sie heute für ihn? Wie geht sie damit um, dass er ein so andersartiges Leben führt. Wir begleiten Safet bei seinem Spagat zwischen diesen unterschiedlichen Welten.
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